BUNDjugend  
Paddeltour auf der Ilmenau

Unser Sommerwochenende

So schön war es, endlich wieder gemeinsam unterwegs zu sein! Bei unserem diesjährigen Sommerwochenende vom 31. Juli bis 01. August 2021 sind wir, eine Gruppe aus 11 Aktiven, auf der Ilmenau von Bad Bevensen nach Lüneburg gepaddelt. Mit dabei waren sowohl langjährige Aktive und Vorstandsmitglieder als auch Neuzugänge, die die BUNDjugend bisher fast nur aus Videokonferenzen kannten.

 

Wer hat’s erfunden?

In Bad Bevensen starteten wir in unser Kanuwochenende mit Snacks, Namens- und Kennenlernenspielen. Nach Verzehr des vorbestellten Mittagessens im verschlafenen, aber recht schönen Wilhelmsgarten mit Blühwiese und Fledermauskästen, trugen wir uns und unser Gepäck zur Einstiegsstelle. Hier bekamen wir Kanus (genauer gesagt ‚Canadier‘) und eine Einweisung vom Kanuverleih: Wir lernten, wer Kanus erfunden hat (- Native Americans) und wie das Paddel am besten gehalten und genutzt wird („Ihr braucht nur auf einer Seite paddeln!“)

Bevor wir die Canadier beluden und Paddelpartner*innen gefunden haben, haben wir unsere Wünsche und Vorstellungen für das Wochenende miteinander geteilt: Ein wertschätzendes Miteinander, sich gegenseitig helfen, viel Spaß haben und natürlich paddeln paddeln paddeln 🙂

Nutria, Müll & Flusslandschaft

Nun ging’s endlich los! Nachdem wir uns eingepaddelt hatten, genossen wir die strukturreiche, friedvolle Landschaft. Im Wasser wurden wir stets vom Wasserhahnenfuß begleitet. Ebenso sahen wir Stockenten und eine Höckerschwanenfamilie. Am Flussrand konnten  wir neben der Gebänderten Prachtlibelle, eine Gebirgsstelze sowie Eisvögel und auch viele Weiden, Pappeln und Erlen beobachten. Ebenso erblickten wir invasive Neophyten wie Nutrias, Schilfrohr und das ‚Drüsige Springkraut‘.

Wasser von Oben

Und dann wurden wir sehr nass – nicht, weil jemensch kenterte. Nee. Das Wasser kam von oben. Wie aus Eimern. Obwohl alle binnen Minuten plitschnass und durchgeweicht waren, war die Stimmung nicht im Eimer. Wir nahmen’s mit Humor, schöpften Wasser aus dem Kanu und paddelten uns halbtrocken und warm 🙂 #weareunstoppable

Im gut mäandrierenden Fluss verloren wir uns leicht aus den Augen – jede Gruppe paddelte in ihrem Tempo in einer kaum bemerkbaren, seichten Strömung. Zwischendurch konnte man nur noch die Sonne sehen, die immer wieder durch die leichte Bewölkung blitzte und auf der Flussoberfläche glitzerte. Nachmittags kamen wir zu einem kurzen Snack wieder zusammen und paddelten fröhlich fort. Wir fanden Seile und Schaukeln am Uferrand, die zum Eintauchen in die Ilmenau einluden. Nass waren wir ohnehin, also warum nicht reinspringen?

Als die erste Erschöpfung einsetzte, stellten wir fest, dass wir erst die Hälfte der geplanten Strecke erreicht hatten. Alle kratzten ihre Kraftreserven zusammen, sodass wir gegen 19:30 Uhr den Campingplatz Melbeck erreichten 🙂

Hier bauten wir nochmal mehr auf Teamwork, Teamwork, Teamwork! Wir halfen uns nacheinander gegenseitig aus den Kanus, bauten gemeinsam alle Zelte auf. Beim für uns angerichteten Abendessen in einem gemütlichen Tipi auf dem Campingplatz gab es nicht nur köstlichen Kuchen, wir reflektierten auch den Tag und schufen Pläne für den nächsten. 

An Lianen über die Ilmenau schwingen

Nach einer kurzen Nacht, in der unsere Nachtruhe unter anderen Campingplatzbesucher*innen litt, suchten wir neue Paddelpartner*innen und ließen unsere Kanus – nun schon viel routinierter – zurück in den Fluss. Die Zeit verflog an diesem Tage wahnsinnig schnell. Dass wir uns dem Ende näherten, sahen wir, als wir nach Lüneburg einfuhren. Der Fluss wurde zunehmend gerader und breiter, wir sahen immer mehr Brücken, Menschen, Tretbote und hörten zunehmend Motorenlärm.

Bevor wir anlegten, nutzten einige die letzte Chance eines Sprungs in die Ilmenau. Wir wollten noch ein wenig verweilen, bevor wie ausstiegen und die Kanus zurück auf den Stellwagen luden. Wir nahmen uns Zeit, nochmal zusammen zu kommen, das Wochenende rückblickend zu betrachten und verabschiedeten uns – leicht traurig, dass das Wochenende so schnell vorbei ging – wieder voneinander und freuen uns auf ein Wiedersehen. Vielleicht auf einer Fahrraddemo oder auf der Landesjugendversammlung?!